🏳️⚧️
Wie kann ich mir sicher sein, dass ich trans* bin?⁽¹⁾
Ob du ein Junge, Mädchen, nicht-binär oder etwas anderes bist, kannst nur du selbst wissen.
"Trans*" heißt: Dieses innere Wissen passt nicht zum Körper. Oder nicht dazu, wie andere dich sehen.⁽¹⁾
Du darfst dir Zeit nehmen, um verschiedenes auszuprobieren. Wichtig ist nicht, dass du jetzt schon sagen kannst, wie du in zehn Jahren leben willst. Wichtig ist, dass du dich jetzt und hier wohlfühlst.
Podcast: Trans*-Outing - wie weiß ich, dass ich trans* bin?
Gender Unicorn zum Ausfüllen (Punkte auf Pfeile setzen):
Wie kann ich meinen Körper an mein Gefühl anpassen?⁽¹⁾
Balthis Binder-Broschüre:
Diese Broschüre gibt trans und intergeschlechtlichen Jugendlichen, die sich ihre Brüste abbinden wollen, wichtige Informationen darüber, wie dies sicher möglich ist. Zur Broschüre
Tucking Broschüre:
Wie du deinen Penis sicher so einpackst, dass ihn über der Kleidung niemand mehr wahrnimmt. Diese Broschüre richtet sich vor allem an transweibliche und nichtbinäre Menschen und gibt Tipps rund um Tucking und Gaffs. Zur Broschüre
Mit "Pubertätsblockern" kann man verhindern, dass der Körper sich in eine Richtung verändert, die man nicht möchte. So hat man erst mal eine Atempause, um sich über den eigenen Weg klar zu werden:
Vielleicht findest du die Entwicklung, die dein Körper von sich aus nimmt, später doch passend. Dann reicht es, die "Pubertätsblocker" nicht mehr zu nehmen (sprich das aber mit einer_m Ärzt_in ab!).
Oder du entscheidest dich für eine Transition: Dazu kannst du Hormone (wie Testosteron oder Östrogen) bekommen. Sie können zum Beispiel Stimme, Brust, Muskeln oder Behaarung beeinflussen.
Ab 18 sind auch Operationen möglich, zum Beispiel an den Geschlechtsorganen. Junge trans* Männer können manchmal auch schon früher eine flache Brust bekommen.
Möglichkeiten körperlicher Geschlechtsangleichung
Podcast: Geschlechtsangleichung - worum geht es neben Penis, Vulva und Vagina?
Informiert euch gut, was möglich ist und was es dafür braucht. Nehmt früh Kontakt mit einer Beratungsstelle auf.
Bin ich erst ein Junge oder ein Mädchen, wenn ich meinen Körper anpasse?⁽¹⁾
Nein. Was du über dich selbst spürst oder sagst, gilt auch so.
Ein Aussehen, das zu mir passt – jenseits von Hormonen und OPs
Manche trans* Leute finden ihren Körper gut so, wie er ist. Und du kannst auch erst später über Hormone oder Operationen nachdenken.
Wie kann ich meinen Namen ändern?⁽¹⁾
Um den Namen im Pass zu ändern, muss man einen Antrag vor Gericht stellen (bis 18 Jahre mit den Eltern) und mit zwei Gutachter_innen sprechen.
Aber: Schulen, Vereine und so weiter dürfen auch ohne diese offiziellen Änderungen deinen Wunschnamen verwenden – und du selbst sowieso!
Muss ich Junge oder Mädchen sein?⁽¹⁾
Nein. Viele Menschen haben ein anderes Geschlecht als Mann oder Frau. Andere finden Geschlecht unwichtig.
1. Podcast: Nonbinär & genderqueer - was bedeutet das?
Geschlechtsidentitäten jenseits von männlich und weiblich
Warum akzeptieren mich manche Menschen nicht so, wie ich bin?⁽¹⁾
Es gibt in Deutschland ein Recht auf Selbstbestimmung, auch in Sachen Geschlecht. Manche wissen das noch nicht. Oder es verunsichert sie so, dass sie sagen: "Das kann nicht sein." Oder: "Wer weiß, was du nächste Woche sagst." Oder: "Das Kleid darfst du zu Hause anziehen, aber nicht in der Schule."
Das ist unfair. Und es tut weh.
Manchmal denken Erwachsene auch, sie "beschützen" dich, wenn sie das Trans*-Thema wegschieben. Dann brauchen sie vielleicht noch Zeit oder Beratung, bis sie wieder sehen können: Die_der Expert_in für dein Leben bist du!
Wo finde ich Menschen, die mich verstehen und mir helfen können?⁽¹⁾
Comingout als trans* ⁽²⁾
Wie sage ich anderen, dass ich ein anderes Geschlecht habe, als sie annehmen? Wie entscheide ich, inwieweit ich mich überhaupt oute? Was erleichtert mir mein Comingout?
Die eine teilt ihren Freund_innen nach der Pensionierung mit, dass sie künftig als Frau leben werde. Der andere hat schon im Kindergarten gewusst und gesagt, dass er ein Junge ist. In einer Welt, die annimmt, dass das Geschlecht eines Menschen am Äußeren erkennbar wäre und lebenslang gleich bliebe, müssen sich trans* Menschen "outen". Und meist folgen dem großen Comingout– bei Familie und Freund_innen, in Schule oder Beruf – viele kleine Momente des Sich-Erklärens.
Muss ich mir sicher sein, dass ich trans* bin?⁽²⁾
Von trans* Menschen wird oft eine besondere Gewissheit in Bezug auf ihre eigene geschlechtliche Identität verlangt. Aber du musst dir nicht sicher sein oder dich eindeutig positionieren. Du darfst zögern, lange abwägen oder dem Bauchgefühl folgen, dich später wieder für die "alte" Rolle oder für eine ganz andere entscheiden.
Wie entscheide ich, ob und wo ich mich oute?⁽²⁾
Ob, wann und bei wem du dich outest, solltest du danach entscheiden, was für deine Lebensqualität und Sicherheit gut ist.
Viele Menschen befürchten, dass sie nach einem Comingout diskriminiert werden und wichtige Verbündete oder Rückzugsräume verlieren. Diese berechtigte Sorge kann für Menschen, die in ihrem Alltag bereits mit Rassismus, Armut oder Isolation zurechtkommen müssen, besonders schwer wiegen. Dann ist es auch denkbar, die eigene Geschlechtsidentität nur in bestimmten Räumen auszuleben.
Auf der anderen Seite berichten viele trans* Menschen von dem befreienden Gefühl, sich nicht mehr verstellen zu müssen. Ein Comingout kann auch bedeuten, Beziehungen zu anderen oder sich selbst zu vertiefen und neue Freund_innen zu finden. Und oft verlaufen Comingout-Gespräche viel positiver als befürchtet.
Was hilft mir beim Comingout?⁽²⁾
- in Autobiografien, Interviews oder ähnlichen Erfahrungsberichten davon zu hören, wie andere ihr Comingout gestaltet und erlebt haben.
- sich mit anderen in Foren, Selbsthilfegruppen oder einer Beratungsstelle auszutauschen.
- sich das Recht auf geschlechtliche Selbstbestimmung bewusst zu machen.
- andere mit Flyern oder Filmen beiläufig auf das Thema vorzubereiten, um bei ihrem Comingout weniger erklären zu müssen.
- sich so viel Zeit zu nehmen, wie sie brauchen.
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