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Inter* und divers | Quellen: ADS, BZgA, DJI Impulse

Geschlecht ist vielfältig. Und das gilt sogar in der Medizin. Denn auch da ist es nicht immer möglich, Menschen einem bestimmten Geschlecht zuzuordnen. Inter*Menschen sind aufgrund ihrer körperlichen Merkmale, ihrer Anatomie, ihrer Genetik, ihrer Chromosomen oder auch aufgrund ihrer Hormone zwischen den Geschlechtern. Und das ist auch völlig normal - nicht nur medizinisch, sondern auch persönlich und gesellschaftlich. 

    




Link: Inter – was?

Link: Jung und intergeschlechtlich

Link: Tipps für intergeschlechtliche Schüler_innen



Wie viele inter* Personen gibt es in Deutschland? 

Es gibt keine zuverlässigen Zahlen oder Statistiken zu der Anzahl von inter* Personen in Deutschland. Die Schätzungen variieren von 8.000 bis hin zu 120.000 Personen. Diese basieren auf Hochrechnungen, da es keine Stelle gibt, die die Daten erfasst. Ein Grund für die stark abweichenden Schätzungen ist unter anderem die zugrunde gelegte Definition von inter* Personen.

Inter*Menschen können auch cis* oder trans* sein

Die Geschlechtsidentität bestimmt sich nicht aufgrund der körperlichen Merkmale, es geht vielmehr um das persönliche Erleben und Empfinden. Intergeschlechtlichkeit ist jedoch zunächst eine medizinische Beschreibung, also eine, die auf das von außen zugeschriebene Geschlecht verweist. Deshalb können inter*Menschen durchaus auch cis* oder trans* sein – je nachdem, ob die eigene Geschlechtsidentität der medizinischen Beschreibung als intergeschlechtlich entspricht oder nicht. Da inter*Menschen aufgrund ihrer Außenwahrnehmung oft einen ganz eigenen Bezug zu Geschlechtlichkeit haben und dabei verschiedene Dinge – etwa geschlechtszuweisenden Maßnahmen – eine Rolle spielen, wird der Begriff inter* hier als eigenständige Beschreibung verwendet.


Gender Unicorn zum Ausfüllen (Punkte auf Pfeile setzen): 


Trans Student Educational Resources, 2015. “The Gender Unicorn.” www.transstudent.org/gender.


Tucking Broschüre: 

Wie du deinen Penis sicher so einpackst, dass ihn über der Kleidung niemand mehr wahrnimmt. Diese Broschüre richtet sich vor allem an transweibliche und nichtbinäre Menschen und gibt Tipps rund um Tucking und Gaffs. Zur Broschüre


Geschlechtszuweisende Maßnahmen

Lange Zeit haben inter*Menschen oft schon bei der Geburt ein Geschlecht zugewiesen bekommen, ohne dass Eltern über die Intergeschlechtlichkeit ihres Kindes informiert wurden. Oft erfolgten dann auch sogenannte geschlechtszuweisende Maßnahmen, bei denen die anatomischen Anlagen auf ein Geschlecht festgelegt wurden. Dabei besteht in der Regel aber gar keine medizinische Notwendigkeit. Meistens muss man nach solchen geschlechtszuweisenden Maßnahmen sein Leben lang Hormone nehmen und eventuell sind sogar noch weitere Operationen nötig. Außerdem fühlt man sich vielleicht beiden Geschlechtern zugehörig oder dem Geschlecht, das entfernt wurde.

Seit kurzer Zeit hat sich die Situation jedoch verbessert: Eltern müssen nun umfangreich über solche Operationen und ihre gesundheitlichen Risiken informiert werden, bevor sie entscheiden, ob ein solcher Eingriff überhaupt gemacht werden soll. Wenn nicht, kann man in der Geburtsurkunde das Geschlecht »divers« eintragen lassen und muss sich hier nicht festlegen.

Manchmal stellt sich auch erst in der Pubertät oder sogar noch später heraus, dass Menschen inter* sind, zum Beispiel wenn weder Bart noch Brüste wachsen. Auch in so einem Fall kann man geschlechtszuweisende Maßnahmen angehen – man ist aber keineswegs dazu gezwungen. Lasse dich am besten von einer spezialisierten Ärztin oder einem spezialisierten Arzt dazu informieren. Und wende dich im Zweifel auch an eine Beratungsstelle. So erhältst du alle wichtigen Informationen.


Mehr darüber, wie es ist, inter* zu sein, was inter* bedeutet und ob inter* anders ist als andere Geschlechter, erfährst du bei der BZgA. 






Link: Inter* und Sexualität


Portal für Trans*, Inter* und genderqueere Jugendliche

Wer bin ich, wer will ich sein? Das von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes geförderte Portal meingeschlecht.de ist die erste Online-Anlaufstelle, bei der Jugendliche sich über Geschlecht und Identität austauschen und informieren können.

Die Seite richtet sich an Menschen zwischen 12 und 27 Jahren. Sie bietet einerseits umfangreiche Informationen, etwa mit einem „Reiseführer“ zu Geschlecht, Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung. Zugleich werden Anlaufstellen in ganz Deutschland empfohlen. Eine Literaturliste und ein Wissensportal ergänzen das Angebot. Die Seite macht deutlich, dass körperliche und geschlechtliche Vielfalt nichts mit „Krankheit“ zu tun hat, wie leider immer noch oft behauptet wird.

Hier gelangst du zum Portal meingeschlecht.de 



(PJS)

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